Die Milben Allergie betrifft viele Menschen – und das meist nicht nur saisonal, sondern das ganze Jahr über. Besonders in den eigenen vier Wänden, wo Hausstaubmilben ideale Lebensbedingungen finden, leiden Betroffene unter Beschwerden wie verstopfter Nase, tränenden Augen oder nächtlichem Husten. Da die Symptome oft schleichend beginnen, bleibt die Diagnose zunächst aus. In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige zur Milben Allergie – von den Auslösern über typische Symptome bis hin zu effektiven Behandlungs- und Vorbeugungsstrategien.
Was ist eine Milben Allergie?
Die Milben Allergie ist eine der häufigsten ganzjährigen Allergien weltweit. Ausgelöst wird sie nicht direkt durch die Hausstaubmilben selbst, sondern durch bestimmte Eiweißbestandteile in ihren Ausscheidungen. Diese allergenen Partikel vermischen sich mit dem Hausstaub, werden eingeatmet und lösen bei empfindlichen Personen eine Immunreaktion aus.
Hausstaubmilben sind mikroskopisch kleine Spinnentiere, die sich bevorzugt in warmen, feuchten Umgebungen aufhalten – etwa in Betten, Polstermöbeln, Teppichen und Kuscheltieren. Ihre Hauptnahrungsquelle: menschliche Hautschuppen.
Symptome einer Milben Allergie
Die Beschwerden treten typischerweise ganzjährig auf, können sich jedoch in den feuchteren und kälteren Monaten verschlimmern, wenn Menschen sich vermehrt in Innenräumen aufhalten. Zu den häufigsten Symptomen zählen:
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Verstopfte oder laufende Nase (chronischer Schnupfen)
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Niesanfälle
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Juckende, tränende oder gerötete Augen
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Husten, besonders nachts oder morgens
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Asthmaähnliche Symptome wie Atemnot oder pfeifende Atmung
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Schlafstörungen und Tagesmüdigkeit
Bei Kindern kann eine Milbenallergie zudem häufig zu wiederkehrenden Atemwegserkrankungen oder Mittelohrentzündungen führen.
Wie wird eine Milbenallergie diagnostiziert?
Der Weg zur Diagnose führt meist über einen Allergologen. Folgende Verfahren kommen typischerweise zum Einsatz:
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Anamnese: Erfassung der Beschwerden und deren Auftreten.
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Pricktest: Aufbringen von Milbenallergen auf die Haut, um eine Reaktion zu testen.
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Bluttest: Nachweis spezifischer IgE-Antikörper gegen Milben.
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Provokationstest: Kontrollierte Konfrontation mit dem Allergen (nur unter ärztlicher Aufsicht).
Behandlungsmöglichkeiten
Akutbehandlung mit Medikamenten
Zur Linderung der Symptome stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung:
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Antihistaminika (Tabletten, Tropfen)
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Kortisonhaltige Nasensprays
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Augentropfen gegen Juckreiz und Rötung
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Asthmasprays bei Atembeschwerden
Diese Medikamente lindern die Symptome, beheben aber nicht die Ursache.
Spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung)
Diese ursächliche Therapieform soll das Immunsystem langfristig an das Allergen gewöhnen. Über einen Zeitraum von etwa drei Jahren werden regelmäßig geringe Mengen des Milbenallergens verabreicht – entweder als Spritze oder Tropfen/Tabletten unter die Zunge. Die Erfolgschancen liegen bei 70–90 %.
Milben Allergie: Tipps zur Vorbeugung und Allergenreduktion
Die wichtigste Maßnahme ist die Reduzierung der Milbenbelastung im Wohnumfeld:
Schlafzimmer optimieren
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Encasings: Allergendichte Bezüge für Matratze, Kissen und Decke.
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Waschen bei 60 °C: Bettwäsche mindestens alle zwei Wochen waschen.
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Matratzen regelmäßig reinigen oder austauschen.
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Kühle Temperaturen: Schlafräume möglichst unter 18 °C halten.
Staub und Luftqualität
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Regelmäßiges Staubsaugen mit HEPA-Filter.
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Feuchtes Wischen statt trockenem Staubwischen.
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Luftreiniger mit HEPA-Filter können zusätzlich helfen.
Weitere Tipps
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Teppiche und Polstermöbel reduzieren oder regelmäßig reinigen.
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Kuscheltiere regelmäßig einfrieren (mind. 24 Std.) und waschen.
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Keine Haustiere im Schlafzimmer, da sie Milben verbreiten können.
Milben Allergie bei Kindern
Kinder sind besonders empfindlich gegenüber Hausstaubmilben. Eine unbehandelte Milben Allergie kann zur Entwicklung eines allergischen Asthmas führen. Daher ist eine frühzeitige Diagnose und Allergenvermeidung besonders wichtig. Eltern sollten auf Symptome wie häufige Erkältungen, Husten oder Konzentrationsprobleme achten.
Probiotika zur Unterstützung des Immunsystems
Immer mehr Studien zeigen, dass der Darm eine zentrale Rolle für ein ausgeglichenes Immunsystem spielt. Probiotika – also lebende Mikroorganismen – können helfen, das Gleichgewicht der Darmflora zu stabilisieren und überaktive Immunreaktionen zu regulieren. Gerade bei allergischen Erkrankungen wie der Milben Allergie kann eine gesunde Darmflora unterstützend wirken, um das Immunsystem zu beruhigen und Entzündungen zu reduzieren.
Fazit
Die Milben Allergie ist unangenehm, aber mit konsequenter Allergenvermeidung, passenden Medikamenten und ggf. einer Immuntherapie gut in den Griff zu bekommen. Besonders wichtig ist die Reduktion der Allergenbelastung im Schlafzimmer. Wer die Ursachen kennt und aktiv gegensteuert, kann seine Lebensqualität deutlich verbessern und langfristige Folgeerkrankungen vermeiden.