Die Gesundheit unserer Mundflora hat weitreichende Auswirkungen: von der Kariesprävention über Zahnfleischgesundheit bis hin zu frischem Atem. In den letzten Jahren hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass nicht allein das „Abtöten“ von Keimen der Schlüssel ist – sondern der gezielte Aufbau eines gesunden mikrobiellen Gleichgewichts.
Probiotika für die Mundpflege werden daher zunehmend beliebter. Doch nicht jeder Bakterienstamm, der in probiotischen Präparaten vorkommt, ist tatsächlich für den Mundraum geeignet. Im Gegenteil: Viele Produkte enthalten zwar nützliche Stämme für den Darm, sind aber in der Mundhöhle wirkungslos.
In diesem Artikel erfährst du, welche Voraussetzungen ein Probiotikum erfüllen muss, um effektiv in der Mundpflege zu wirken – und warum letztlich nur zwei Stämme diese Anforderungen wirklich erfüllen: Streptococcus salivarius M18 und K12.
Was macht ein wirksames Probiotikum für den Mund aus?
Damit ein probiotischer Bakterienstamm tatsächlich positiv auf deine Mundgesundheit wirkt, muss er bestimmte Kriterien erfüllen:
1. Er muss natürlicherweise im Mund vorkommen
Nur Mikroorganismen, die bereits Teil der gesunden Mundflora sind, können sich dort nachhaltig ansiedeln und mit anderen Bakterien interagieren.
2. Er muss sich im Mundraum ansiedeln können
Viele probiotische Bakterien – wie Lactobacillus oder Bifidobacterium – stammen aus dem Darmmilieu. Sie überleben die Mundhöhle nicht lange genug oder haben keine „Andockstellen“ an Zähnen, Schleimhäuten oder Zunge.
3. Er muss positive Effekte auf Mundgesundheit zeigen
Wirklich geeignete Mund-Probiotika hemmen krankmachende Bakterien, senken das Risiko für Karies und Zahnfleischentzündungen, unterstützen den Speichel-pH-Wert und fördern die natürliche Balance im Biofilm der Zähne.
Streptococcus salivarius M18 & K12 – Die zwei wirkungsvollen Mund-Probiotika
Aktuelle Forschung und klinische Studien zeigen klar: Nur zwei Stämme erfüllen diese Anforderungen zuverlässig:
✅ Streptococcus salivarius M18
Dieser Stamm besiedelt bevorzugt Zahnoberflächen und Schleimhäute. Er wirkt gegen kariesverursachende Bakterien wie Streptococcus mutans, produziert sogenannte Bacteriocine (antibakterielle Proteine) und Enzyme, die Zahnbelag abbauen und den pH-Wert stabilisieren. Studien zeigen, dass M18 das Risiko für Karies, Plaque und Zahnfleischentzündungensignifikant senken kann.
✅ Streptococcus salivarius K12
Vor allem im Rachenraum aktiv, produziert K12 ebenfalls Bacteriocine, wirkt aber insbesondere gegen Keime, die Mundgeruch, Halsschmerzen und wiederkehrende Racheninfekte verursachen. K12 ist daher ideal für Menschen mit chronischer Tonsillitis, Mandelproblemen oder schlechtem Atem.
Beide Stämme gelten als besonders sicher, gut verträglich und werden in der Regel als Lutschtabletten angeboten – ideal zur Ansiedelung im Mundraum.
Vergleichstabelle: Probiotische Stämme für die Mundpflege
Probiotischer Stamm | Ansiedlung im Mundraum | Wissenschaftlich belegt | Wirksam bei |
---|---|---|---|
Streptococcus salivarius M18 | ✅ Ja | ✅ Ja | Karies, Plaque, Zahnfleischentzündung |
Streptococcus salivarius K12 | ✅ Ja | ✅ Ja | Mundgeruch, Halsschmerzen, Racheninfekte |
Lactobacillus rhamnosus | ❌ Nein | 🔶 Teilweise | Darmwirksam, im Mund nicht langfristig aktiv |
Bifidobacterium lactis | ❌ Nein | 🔶 Teilweise | Nützlich im Darm, nicht für Mundflora geeignet |
Lactobacillus reuteri | 🔶 Kurzzeitig | 🔶 Wenige Daten | In seltenen Fällen vorübergehend im Mund aktiv |
Warum andere Probiotika nicht für die Mundpflege geeignet sind
Viele handelsübliche Probiotika zielen auf den Darm ab – und das ist auch gut so. Doch der Mund hat ein ganz anderes mikrobielles Milieu, das spezielle Anpassungen erfordert.
Lactobacillen und Bifidobakterien überleben oft nur kurzzeitig im Mundraum und bieten keine nachhaltige Wirkung. Sie besitzen keine Haftung an Zahn- oder Schleimhautstrukturen und können sich nicht gegen die etablierten Mundkeime durchsetzen. Deshalb bringen Produkte, die ausschließlich diese Stämme enthalten, keinen Nutzen für die Mundgesundheit – selbst wenn sie hochwertige Inhaltsstoffe enthalten.
Wie du M18 und K12 richtig einsetzt
Damit die probiotischen Stämme optimal wirken, sollten sie regelmäßig und lokal im Mundraum angewendet werden– am besten in Form von Lutschtabletten, Sprays oder löslichen Streifen. Idealerweise nach dem Zähneputzen, wenn die Zahnoberflächen sauber und aufnahmebereit sind.
Eine typische Kur dauert zwischen 30 Tagen und 3 Monaten – je nach Ziel (z. B. Mundgeruch, Kariesprophylaxe oder Unterstützung nach Antibiotika-Einnahmen im Hals-Nasen-Rachen-Raum).
Fazit: Für eine gesunde Mundflora gibt es nur zwei wirklich geeignete Probiotika
Die Wissenschaft ist eindeutig: Wenn es um eine gezielte Unterstützung der Mundflora geht, sind Streptococcus salivarius M18 und K12 die einzigen Stämme mit nachgewiesener Wirksamkeit.
Sie fördern eine gesunde mikrobielle Balance, verdrängen krankmachende Bakterien und stärken so nachhaltig Zähne, Zahnfleisch und Rachenraum. Andere probiotische Stämme aus Darmpräparaten sind für diesen Einsatz schlicht ungeeignet.
Wer seine Mundpflege also ganzheitlich ergänzen möchte, sollte auf genau diese beiden oral-probiotischen Superheldensetzen – natürlich, effektiv und gut verträglich.