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Fermentierte Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel

Probiotika in fermentierten Lebensmitteln vs. Nahrungsergänzungsmitteln: Ein Vergleich der Wirksamkeit

Probiotika haben in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erhalten, insbesondere wegen ihrer potenziellen Vorteile für die Darmgesundheit und das Immunsystem. Sie sind sowohl in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Sauerkraut und Kefir als auch in Nahrungsergänzungsmitteln in Form von Kapseln, Pulvern oder Flüssigkeiten erhältlich. Beide Quellen bieten Probiotika, aber wie unterscheiden sie sich in ihrer Wirksamkeit? In diesem Blogartikel beleuchten wir die Vor- und Nachteile beider Optionen und helfen dir, die richtige Wahl für deine Gesundheit zu treffen.

Probiotika aus fermentierten Lebensmitteln

Fermentierte Lebensmittel sind natürliche Quellen für Probiotika, da sie während des Fermentationsprozesses durch Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien hergestellt werden. Beispiele für solche Lebensmittel sind:

  • Joghurt: Enthält oft Lactobacillus und Bifidobacterium.
  • Kefir: Ein fermentiertes Milchgetränk mit einem vielfältigen Spektrum an Probiotika.
  • Sauerkraut und Kimchi: Fermentiertes Gemüse mit Milchsäurebakterien.
  • Miso und Tempeh: Fermentierte Sojaprodukte mit probiotischen Eigenschaften.
  • Kombucha: Ein fermentiertes Teegetränk, das verschiedene Bakterien und Hefen enthält.

Vorteile von Probiotika aus Lebensmitteln

  • Natürlich und nahrhaft: Fermentierte Lebensmittel sind vollwertige Nahrungsmittel, die nicht nur Probiotika, sondern auch andere wichtige Nährstoffe wie Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe enthalten. Diese Nährstoffe unterstützen die allgemeine Gesundheit und können in Kombination mit Probiotika eine synergistische Wirkung haben​.
  • Vielseitigkeit und Verfügbarkeit: Fermentierte Lebensmittel sind leicht zugänglich und können in die tägliche Ernährung integriert werden. Viele dieser Nahrungsmittel sind weltweit in Supermärkten oder sogar selbst herstellbar.
  • Lebensmittelmatrix: Die Probiotika in fermentierten Lebensmitteln sind in einer natürlichen Lebensmittelmatrixeingebettet, die ihre Stabilität erhöhen kann. Die Matrix bietet eine „Schutzhülle“, die dafür sorgt, dass die Probiotika die saure Umgebung des Magens überleben und im Darm aktiv werden​.

Nachteile von Probiotika aus Lebensmitteln

  • Schwankende Probiotika-Konzentration: Der Probiotika-Gehalt in fermentierten Lebensmitteln kann stark variieren, abhängig von Faktoren wie der Herstellungsmethode, der Lagerung und den beteiligten Mikroorganismen. Es gibt keine Garantie dafür, dass die Menge der Probiotika hoch genug ist, um therapeutische Effekte zu erzielen​.
  • Nicht immer spezifische Stämme: Während fermentierte Lebensmittel allgemein probiotisch wirken, enthalten sie nicht immer die spezifischen probiotischen Stämme, die in wissenschaftlichen Studien als besonders wirksam für bestimmte Gesundheitszustände identifiziert wurden, wie etwa Lactobacillus rhamnosus GG oder Bifidobacterium lactis.
  • Nicht jeder verträgt fermentierte Lebensmittel: Einige Menschen haben Schwierigkeiten mit fermentierten Lebensmitteln, sei es aufgrund des hohen Gehalts an Histaminen (bei Fermentationsprozessen freigesetzt) oder wegen einer Laktoseintoleranz im Falle von Joghurt oder Kefir.

Probiotika in Nahrungsergänzungsmitteln

Probiotische Nahrungsergänzungsmittel sind in Kapseln, Pulvern oder Flüssigkeiten erhältlich und oft als eine gezielte Lösung für spezifische Gesundheitsprobleme vermarktet. Diese Produkte enthalten oft ausgewählte und wissenschaftlich getestete probiotische Stämme.

Vorteile von Probiotika aus Nahrungsergänzungsmitteln

  • Gezielte Probiotika-Stämme: Nahrungsergänzungsmittel bieten die Möglichkeit, spezifische Stämme in einer genau festgelegten Dosierung zu konsumieren. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn es um die Behandlung von bestimmten Gesundheitszuständen wie Reizdarmsyndrom (IBS)Angstzuständen oder allergischen Reaktionengeht, für die bestimmte Stämme wie Lactobacillus rhamnosus GG oder Bifidobacterium longum wissenschaftlich belegt sind​.
  • Hohe und kontrollierte Dosen: Nahrungsergänzungsmittel enthalten in der Regel eine hohe Anzahl an Koloniebildenden Einheiten (KBE), oft im Bereich von 10 bis 50 Milliarden KBE pro Dosis. Dies gewährleistet, dass eine therapeutisch wirksame Menge von Probiotika den Darm erreicht​.
  • Stabilität und Haltbarkeit: Viele Nahrungsergänzungsmittel sind so formuliert, dass sie stabil bleiben und die Probiotika den Magen unversehrt passieren. Hersteller fügen oft Schutzmechanismen wie spezielle Kapseltechnologien oder Präbiotika hinzu, um die Probiotika auf ihrem Weg durch das Verdauungssystem zu unterstützen.
  • Individuelle Bedürfnisse: Supplemente sind besonders praktisch, wenn du eine bestimmte gesundheitliche Herausforderung angehen möchtest. Sie bieten eine konsistente Dosierung und Auswahl an Stämmen, die auf deine Bedürfnisse zugeschnitten sind, zum Beispiel bei der Behandlung von HautproblemenAllergien oder Immunschwäche​.

Nachteile von Probiotika in Nahrungsergänzungsmitteln

  • Keine zusätzliche Ernährung: Nahrungsergänzungsmittel bieten nicht die ganzheitliche Ernährung wie fermentierte Lebensmittel. Sie enthalten keine zusätzlichen Nährstoffe wie Vitamine, Ballaststoffe oder Enzyme, die ebenfalls die Darmgesundheit und das Wohlbefinden fördern können.
  • Kosten: Probiotika in Nahrungsergänzungsmitteln können teuer sein, vor allem wenn sie über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Hochwertige Produkte mit gut untersuchten Stämmen und hoher KBE-Zahl haben oft einen hohen Preis.
  • Qualitätsunterschiede: Nicht alle Nahrungsergänzungsmittel sind von gleich hoher Qualität. Es gibt große Unterschiede in der Wirksamkeit, je nachdem, wie die Produkte hergestellt und gelagert werden. Es ist wichtig, Produkte von zertifizierten Herstellern auszuwählen, um sicherzustellen, dass die angegebenen Probiotika-Mengen auch bis zum Verfallsdatum aktiv bleiben​.

Fermentierte Lebensmittel vs. Nahrungsergänzungsmittel: Was ist besser?

Beide Quellen für Probiotika haben ihre Vorteile und Nachteile, und die Wahl hängt von deinen persönlichen Zielen und Vorlieben ab.

  • Für allgemeine Gesundheit und Prävention: Wenn du deine Darmflora im Rahmen einer gesunden Ernährung unterstützen möchtest, können fermentierte Lebensmittel eine ausgezeichnete und natürliche Quelle für Probiotika sein. Sie liefern neben den Probiotika auch wichtige Nährstoffe und sind einfach in den Alltag zu integrieren.
  • Für gezielte Therapie oder bei spezifischen Gesundheitsproblemen: Wenn du eine bestimmte gesundheitliche Herausforderung angehen möchtest, wie zum Beispiel das Reizdarmsyndrom oder wiederkehrende Harnwegsinfektionen, können Probiotika in Nahrungsergänzungsmitteln eine wirksamere und gezieltere Lösung sein. Sie bieten spezialisierte Stämme in kontrollierten Mengen, die für bestimmte Bedingungen besser erforscht sind.

Fazit

Die Wahl zwischen Probiotika in fermentierten Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln hängt von deinen individuellen Gesundheitsbedürfnissen, Vorlieben und deinem Lebensstil ab. Beide Optionen haben ihre Vorzüge: Fermentierte Lebensmittel bieten eine natürliche, nahrhafte und schmackhafte Möglichkeit, Probiotika aufzunehmen, während Nahrungsergänzungsmittel gezielte, hochdosierte und spezialisierte Probiotika liefern, die besonders bei spezifischen Gesundheitsproblemen von Vorteil sein können. Am besten ist es, eine Kombination beider Ansätze zu wählen, um das Beste aus beiden Welten zu nutzen und eine gesunde, ausgewogene Darmflora zu unterstützen.

 

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