Durchfall (medizinisch: Diarrhoe) ist eines der häufigsten Symptome, das Menschen weltweit betrifft. Ob akut oder chronisch – die möglichen Durchfall Ursachen sind vielfältig und reichen von Infektionen bis hin zu psychischen Belastungen. In diesem Beitrag erklären wir dir, was genau hinter Durchfall stecken kann, wie stark die Psyche Einfluss nimmt und warum Probiotika ein wichtiger Bestandteil der Behandlung sein können.
Was ist Durchfall überhaupt?
Von Durchfall spricht man, wenn der Stuhlgang mehr als dreimal täglich auftritt und dabei eine flüssige oder breiige Konsistenz hat. Durchfall kann akut (plötzlich auftretend und meist innerhalb weniger Tage abklingend) oder chronisch (über Wochen oder Monate anhaltend) sein. Besonders chronischer Durchfall sollte ernst genommen und medizinisch abgeklärt werden.
Die häufigsten Durchfall Ursachen
Infektionen
Akute Durchfälle entstehen oft durch Virusinfektionen (z.B. Norovirus, Rotavirus) oder bakterielle Infektionen (z.B. Salmonellen, Campylobacter). Auch Parasiten wie Giardia lamblia können Durchfall auslösen, insbesondere nach Auslandsreisen.
Lebensmittelunverträglichkeiten
Intoleranzen gegenüber Laktose, Fruktose oder Gluten (Zöliakie) können den Darm reizen und wiederkehrende Durchfälle verursachen. Auch Zusatzstoffe in verarbeiteten Lebensmitteln (wie Sorbit) sind häufige Übeltäter.
Reizdarm-Syndrom (IBS)
Das Reizdarmsyndrom geht oft mit wiederkehrendem Durchfall einher, manchmal abwechselnd mit Verstopfung. Die genaue Ursache ist nicht geklärt, aber Stress und eine gestörte Darm-Hirn-Kommunikation scheinen eine große Rolle zu spielen.
Entzündliche Darmerkrankungen
Chronische Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa führen zu anhaltenden Entzündungen im Darm und verursachen häufig starke, blutige Durchfälle.
Medikamente
Antibiotika, Abführmittel oder bestimmte Krebsmedikamente können als Nebenwirkung Durchfall auslösen, indem sie das Gleichgewicht der Darmflora stören.
Hormonelle Ursachen
Hormonelle Störungen, etwa bei Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder Nebenniereninsuffizienz, können den Wasserhaushalt des Darms beeinträchtigen und Durchfall verursachen.
Die Rolle der Psyche bei Durchfall
Was viele unterschätzen: Psychische Faktoren können eine wesentliche Rolle bei Durchfall spielen. Das sogenannte Bauchhirn (enterisches Nervensystem) steht in enger Verbindung mit unserem Gehirn – Wissenschaftler sprechen hier von der Darm-Hirn-Achse.
So beeinflusst die Psyche den Darm:
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Stress, Angst und Nervosität können die Darmbewegungen beschleunigen (sog. Stressdiarrhoe).
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Chronischer psychischer Druck verändert die Zusammensetzung der Darmflora und begünstigt Entzündungsreaktionen.
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Depressionen und Angststörungen sind oft mit Reizdarm-Symptomen wie Durchfall oder Blähungen verknüpft.
Das erklärt, warum viele Menschen vor Prüfungen, Vorstellungsgesprächen oder belastenden Lebensphasen plötzlich unter Durchfall leiden.
Kurz gesagt: Die Psyche kann den Darm massiv beeinflussen – bis hin zu wiederkehrendem oder chronischem Durchfall.
Probiotika: Sanfte Helfer bei Durchfall
Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die – wenn sie in ausreichender Menge aufgenommen werden – die Gesundheit positiv beeinflussen. Gerade bei Durchfall können Probiotika helfen, das gestörte Gleichgewicht im Darm wiederherzustellen.
Probiotika bei infektiösem Durchfall
Bei Infektionen (z.B. Reisedurchfall oder nach Antibiotika) helfen Probiotika dabei:
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Schädliche Keime zu verdrängen,
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die Darmbarriere zu stärken,
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und die Erholungszeit deutlich zu verkürzen.
Besonders bewährte Stämme sind:
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Saccharomyces boulardii
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Lactobacillus rhamnosus GG
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Lactobacillus reuteri
Probiotika bei stressbedingtem Durchfall
Auch bei psychisch bedingtem Durchfall können Probiotika eine Schlüsselrolle spielen. Bestimmte Bakterienstämme wirken beruhigend auf die Darm-Hirn-Achse und können die Stressantwort des Körpers abmildern. Beispiele sind:
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Bifidobacterium longum
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Lactobacillus helveticus
Langfristige Anwendung
Eine regelmäßige Einnahme von hochwertigen Probiotika kann dazu beitragen, das Mikrobiom nachhaltig zu stärken und die Darmgesundheit insgesamt zu verbessern – eine wichtige Basis, um Durchfallanfällen vorzubeugen.
Fazit: Durchfall Ursachen verstehen und ganzheitlich behandeln
Durchfall hat viele verschiedene Ursachen – von Infektionen über Lebensmittelunverträglichkeiten bis hin zu psychischem Stress. Gerade die Bedeutung der Psyche wird oft unterschätzt, obwohl sie eine zentrale Rolle spielt.
Probiotika bieten eine natürliche Möglichkeit, den Darm zu unterstützen und sowohl akute als auch chronische Durchfälle positiv zu beeinflussen. Wer seine Darmgesundheit stärkt, unterstützt nicht nur den Verdauungstrakt, sondern auch sein allgemeines Wohlbefinden.
Bei anhaltenden Beschwerden sollte jedoch unbedingt ein Arzt konsultiert werden, um ernsthafte Grunderkrankungen auszuschließen.
