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Probiotika und Allergien: Warum ihre Wirksamkeit individuell unterschiedlich sein kann

Probiotika und Allergien: Warum ihre Wirksamkeit individuell unterschiedlich sein kann

Probiotika, lebende Mikroorganismen, die in ausreichender Menge gesundheitsfördernde Wirkungen haben können, sind in den letzten Jahrzehnten zunehmend ins Rampenlicht gerückt. Sie werden oft als Wundermittel für eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen, einschließlich Allergien, angepriesen. Allergien, die durch eine überaktive Reaktion des Immunsystems auf normalerweise harmlose Substanzen verursacht werden, betreffen Millionen von Menschen weltweit und können von milden Beschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen reichen. Trotz der Hoffnung, die Probiotika bieten, zeigt die Forschung, dass sie nicht bei jedem gleichermaßen wirken. Dieser Artikel untersucht die verschiedenen Gründe, warum Probiotika bei der Behandlung von Allergien unterschiedliche Wirkungen haben können.

Die Rolle des Mikrobioms

Das menschliche Mikrobiom, insbesondere das Darmmikrobiom, spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit des Immunsystems. Es besteht aus Billionen von Mikroorganismen, die eine komplexe und dynamische Gemeinschaft bilden. Die Zusammensetzung des Mikrobioms kann durch zahlreiche Faktoren beeinflusst werden, einschließlich Ernährung, Umwelt, genetischer Veranlagung und Lebensstil. Ein gesundes Mikrobiom ist essenziell für die Regulation des Immunsystems und kann helfen, allergische Reaktionen zu verhindern oder zu mildern.

Individualität des Mikrobioms

Jeder Mensch hat ein einzigartiges Mikrobiom, das durch die Interaktion genetischer und umweltbedingter Faktoren geformt wird. Diese Individualität bedeutet, dass Probiotika, die bei einer Person positive Effekte zeigen, bei einer anderen Person möglicherweise nicht die gleiche Wirkung entfalten. Die spezifische Zusammensetzung und Diversität der mikrobiellen Gemeinschaften im Darm beeinflussen, wie Probiotika aufgenommen und genutzt werden.

Da das Mikrobiom eng mit der Ausbildung und Schwere einer Allergie im Zusammenhang steht, spielt natürlich auch der Zustand des Mikrobioms eine entscheidende Rolle, ob Probiotika ihre Wirkung bei der Behandlung einer Allergie entfalten können. Ist das Mikrobiom beispielsweise durch die Einnahme von Medikamenten oder die Lebensweise geschädigt bzw. hat sich ein Dysbiose herausgebildet, kann es sein, dass eine längere Einnahme von Probiotika notwendig ist.

Genetische Faktoren

Genetische Unterschiede spielen eine bedeutende Rolle bei der individuellen Reaktion auf Probiotika. Bestimmte genetische Marker können beeinflussen, wie der Körper auf Probiotika reagiert und wie effektiv sie Allergiesymptome lindern können. Zum Beispiel können genetische Varianten die Fähigkeit des Körpers beeinflussen, bestimmte Mikroorganismen zu erkennen und zu nutzen, was wiederum die Wirksamkeit von Probiotika beeinflussen kann.

Umwelt- und Lebensstilfaktoren

Umwelt- und Lebensstilfaktoren spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Wirkung von Probiotika. Stress, Schlaf, körperliche Aktivität und die Exposition gegenüber Umweltfaktoren wie Schadstoffen und Allergenen können das Mikrobiom und die Immunantwort beeinflussen. Diese Faktoren können die Effektivität von Probiotika entweder verstärken oder abschwächen. Daher ist es bei Menschen mit vergleichsweise ungünstigen Umwelt- und Lebensstilfaktoren oftmals notwendig, über längere Zeit die entsprechenden Probiotika einzunehmen.

Die Rolle der Ernährung

Die Ernährung hat einen direkten Einfluss auf das Darmmikrobiom und somit auf die Wirkung von Probiotika. Eine ballaststoffreiche Ernährung fördert beispielsweise das Wachstum nützlicher Bakterien, während eine Ernährung, die reich an Zucker und gesättigten Fetten ist, schädliche Bakterien begünstigen kann. Probiotika können ihre volle Wirkung nur entfalten, wenn sie in einem unterstützenden Umfeld wirken, das durch eine gesunde Ernährung gefördert wird.

Das Timing und die Dauer der Einnahme

Das Timing und die Dauer der Einnahme von Probiotika können ebenfalls die Ergebnisse beeinflussen. Kurzfristige Einnahmen zeigen möglicherweise nicht die gleichen Vorteile wie eine langfristige, kontinuierliche Einnahme. Es braucht Zeit, bis sich Probiotika im Darm ansiedeln und eine positive Wirkung auf das Mikrobiom und das Immunsystem ausüben können bzw. ihre immunstimulierende Wirkung entfalten.

Das richtige Timing bei der Einnahme richtet sich auch nach der Art der Allergie. Handelt es sich beispielsweise um Heuschnupfen, wird ein Beginn der Einnahme mindestens einen Monat vor Einsetzen der individuellen Pollensaison empfohlen, idealerweise auch schon früher. Handelt es sich beispielsweise um Neurodermitis, dann sollte auch möglichst eine gewisse Zeit vor der Verschlimmerung der Symptome – beispielsweise im Winter mit Beginn der Heizsaison – mit der Einnahme der Probiotika begonnen werden. Auch kann es bei bestimmten Allergien wie Neurodermitis oder Hausstaub- und Tierhaarallergie sinnvoll sein, das ganze Jahr über entsprechend klinisch getestete Probiotika einzunehmen.

 

Der ideale Zeitpunkt für die Einnahme von Probiotika

Der Zeitpunkt der Probiotika-Einnahme kann deren Wirksamkeit beeinflussen. Es wird häufig empfohlen, Probiotika auf nüchternen Magen zu nehmen, etwa 30 Minuten vor einer Mahlzeit oder 2–3 Stunden nach dem Essen. Ein leerer Magen schafft ein weniger saures Milieu, was die Überlebensrate der Bakterien erhöhen kann. Alternativ kann die Einnahme mit einer kleinen Menge Fett oder Ballaststoffen die Überlebensrate und Wirkung der Probiotika ebenfalls verbessern.

 

Individuelle Symptomverbesserung

Dass ein Probiotikum klinisch für die Behandlung und Prävention von Allergien getestet ist, heißt nicht notwendigerweise, dass alle Symptome komplett verschwinden. Ähnlich wie bei herkömmlichen Medikamenten, können auch bei Probiotika Symptome in ihrer individuellen Ausprägung unterschiedlich verringert werden, ohne dass sie vollkommen verschwinden. Der Vorteil von klinisch getesteten Probiotika gegenüber herkömmlichen Behandlungsmöglichkeiten für Allergien wie beispielsweise Antihistaminika ist allerdings, dass sie zumeist ohne jegliche Nebenwirkungen auskommen und probiotische Stämme wie Lactobacillus paracasei LP-33 und Lactobacillus paracasei GMNL-133 zudem ähnlich wirksam sind wie ein Antihistaminikum oder Kortison.

 

Schlussfolgerung

Die Behandlung von Allergien mit Probiotika ist ein vielversprechender Ansatz, der jedoch von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Die Individualität des Mikrobioms, genetische Unterschiede, die spezifischen Arten und Stämme von Probiotika, Umwelt- und Lebensstilfaktoren sowie die Ernährung spielen alle eine entscheidende Rolle dabei, wie wirksam Probiotika bei der Linderung von Allergiesymptomen sind. Es ist wichtig, dass zukünftige Forschung diese Variablen berücksichtigt und dass Patienten individuell beraten werden, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Probiotika sind kein Allheilmittel, aber mit dem richtigen Ansatz können sie eine wertvolle Ergänzung zur Behandlung von Allergien sein.

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