Wissenschaftlich fundierte Probiotika für Ihre Gesundheit – Klinisch erprobt & hochwirksam

Ihr Warenkorb

Ihr Warenkorb ist derzeit leer.

Nesselsucht (Urtikaria): Ursachen, Mikrobiom und wie probiotische Bakterien helfen können

Nesselsucht

Nesselsucht, medizinisch Urtikaria genannt, ist eine weitverbreitete Hauterkrankung, die viele Betroffene mit plötzlichem Juckreiz und roten Quaddeln belastet. Trotz ihres häufigen Auftretens ist die Krankheit oft rätselhaft: Die Ursachen sind vielfältig und nicht immer klar, die Behandlung kann schwierig sein und die Symptome beeinträchtigen die Lebensqualität erheblich. In den letzten Jahren rückt ein bisher unterschätzter Faktor in den Fokus der Forschung: das Mikrobiom, also die Gemeinschaft der Mikroorganismen auf unserer Haut und in unserem Körper. Dabei zeigt sich, dass ein gesundes Mikrobiom die Immunreaktionen modulieren kann und so auch bei Nesselsucht eine wichtige Rolle spielt. In diesem Artikel beleuchten wir die Entstehung von Nesselsucht, welche Rolle das Mikrobiom dabei spielt und wie probiotische Bakterien bei der Behandlung unterstützend wirken können.

Was ist Nesselsucht?

Nesselsucht (Urtikaria) ist eine Hauterkrankung, die durch das Auftreten von Quaddeln – also flüchtigen, geröteten, juckenden Erhebungen auf der Haut – gekennzeichnet ist. Diese Quaddeln können innerhalb von Minuten bis Stunden entstehen und wieder verschwinden. Oft begleitet von starkem Juckreiz, manchmal auch durch Brennen oder Schmerzen.

Man unterscheidet vor allem:

  • Akute Urtikaria: Symptome halten weniger als sechs Wochen an.

  • Chronische Urtikaria: Beschwerden bestehen länger als sechs Wochen und treten häufig über Monate oder Jahre wiederkehrend auf.

Die Quaddeln entstehen durch eine lokale Erweiterung der Blutgefäße in der Haut, bedingt durch die Freisetzung von Entzündungsmediatoren wie Histamin. Dadurch dringt Flüssigkeit ins Gewebe ein, was zu den typischen Schwellungen führt.

Ursachen der Nesselsucht

Die Auslöser sind vielfältig und können oft nicht eindeutig identifiziert werden. Häufige Ursachen sind:

  • Allergische Reaktionen auf Nahrungsmittel, Medikamente, Insektenstiche oder Pollen.

  • Infektionen wie Erkältungen oder Harnwegsinfekte.

  • Physikalische Reize wie Kälte, Hitze, Druck oder Sonnenlicht.

  • Autoimmune Prozesse, bei denen das Immunsystem körpereigenes Gewebe angreift.

  • Stress und psychische Belastungen.

  • Idiopathische Urtikaria, wenn keine erkennbare Ursache gefunden wird.

Auch bestimmte Erkrankungen wie Schilddrüsenstörungen oder chronische Infektionen können Nesselsucht fördern.

Wie entsteht die Nesselsucht auf zellulärer Ebene?

Bei Nesselsucht spielen Mastzellen eine Schlüsselrolle. Diese Immunzellen sitzen in der Haut und enthalten Granula mit Histamin und anderen Entzündungsstoffen. Bei einem Auslöser werden diese Mediatoren freigesetzt, was zu einer Gefäßerweiterung, erhöhter Durchlässigkeit der Gefäße und den typischen Symptomen führt.

Besonders bei der chronischen Urtikaria wird vermutet, dass Autoantikörper gegen Mastzellen oder deren Rezeptoren die Zellen dauerhaft aktivieren.

Das Mikrobiom – ein unterschätzter Faktor bei Nesselsucht

Traditionell wurde Nesselsucht vor allem als immunologische Reaktion betrachtet. Doch in den letzten Jahren gewinnt das Mikrobiom zunehmend an Bedeutung.

Was ist das Mikrobiom?

Das Mikrobiom umfasst alle Mikroorganismen – Bakterien, Pilze, Viren – die unseren Körper besiedeln. Besonders auf der Haut und im Darm leben riesige Gemeinschaften von Mikroben, die in einer symbiotischen Beziehung mit uns stehen.

Diese Mikroorganismen sind wichtig für:

  • Die Barrierefunktion der Haut.

  • Die Modulation des Immunsystems.

  • Den Schutz vor pathogenen Keimen.

Wie beeinflusst das Mikrobiom die Haut und Nesselsucht?

Bei Nesselsucht konnte in Studien beobachtet werden, dass die Vielfalt und Zusammensetzung des Hautmikrobioms gestört ist. Eine Dysbiose – also eine Fehlbesiedelung oder ein Ungleichgewicht – kann die Hautbarriere schwächen und das Immunsystem fehlregulieren.

Folgende Mechanismen sind relevant:

  • Gestörte Barrierefunktion: Fehlende nützliche Bakterien können die Haut weniger widerstandsfähig machen.

  • Überaktivierung des Immunsystems: Fehlbesiedlung kann Entzündungen fördern und die Mastzellen sensibilisieren.

  • Förderung von Entzündungen: Bestimmte Bakterienarten können die Freisetzung entzündlicher Mediatoren anregen.

  • Zusammenhang mit dem Darmmikrobiom: Auch das Gleichgewicht der Darmflora beeinflusst die Immunantwort der Haut, da Darm und Haut über das Immunsystem verbunden sind.

Wissenschaftliche Erkenntnisse: Mikrobiom und Urtikaria

Mehrere Studien weisen darauf hin, dass Patienten mit chronischer Urtikaria eine verringerte mikrobiologische Diversität auf der Haut und im Darm aufweisen. Dabei sind bestimmte probiotische Gattungen wie Lactobacillus und Bifidobacterium oft reduziert.

Eine Dysbiose kann die Schleimhautbarrieren und das Immunsystem destabilisieren, was wiederum eine Überreaktion wie bei der Nesselsucht begünstigt.

Probiotische Bakterien: Ein neuer Therapieansatz

Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die bei ausreichender Dosierung gesundheitsfördernde Effekte haben. Bei Nesselsucht könnten sie auf mehreren Ebenen helfen:

  • Wiederherstellung der mikrobiellen Balance auf Haut und Darm.

  • Modulation des Immunsystems, indem sie entzündungshemmende Botenstoffe fördern.

  • Stärkung der Hautbarriere, wodurch weniger allergische Reaktionen ausgelöst werden.

  • Reduktion von Stress und Entzündungen, da das Mikrobiom mit dem Nervensystem kommuniziert.

Studienlage zu Probiotika bei Nesselsucht

Einige klinische Studien zeigen, dass die Gabe bestimmter probiotischer Stämme (z.B. Lactobacillus paracasei und  Lactobacillus rhamnosus GG, Bifidobacterium lactis) die Symptomatik der chronischen Urtikaria lindern kann. Die Patienten berichten über weniger Juckreiz, weniger Quaddeln und eine bessere Lebensqualität.

In Tiermodellen konnte beobachtet werden, dass Probiotika die Mastzellaktivität hemmen und so die Entzündungsreaktion reduzieren.

Tabelle: Mikrobiom und Nesselsucht – Einfluss und mögliche Wirkungen probiotischer Bakterien

Aspekt Einfluss bei Nesselsucht Wirkung probiotischer Bakterien
Hautmikrobiom Dysbiose, reduzierte Vielfalt Wiederherstellung der Balance, Schutz der Hautbarriere
Darmmikrobiom Fehlbesiedlung beeinflusst Immunantwort Stärkung des Immunsystems, Verringerung von Entzündungen
Mastzellaktivierung Überreaktion durch Fehlregulation Hemmung der Mastzellaktivität, Reduktion von Histamin
Entzündungsprozesse Chronische Entzündungen Entzündungshemmende Effekte, Modulation von Zytokinen
Allergische Reaktionen Verstärkung durch Mikrobiom-Ungleichgewicht Abschwächung der Reaktionsbereitschaft

Praktische Empfehlungen für Betroffene

Wer unter Nesselsucht leidet, sollte neben der schulmedizinischen Behandlung auch die Bedeutung des Mikrobioms berücksichtigen. Folgende Ansätze können helfen:

  • Probiotika gezielt einsetzen: Vorzugsweise in Absprache mit einem Arzt oder Ernährungsexperten.

  • Mikrobiomfreundliche Hautpflege: Verzicht auf aggressive Seifen und chemische Zusätze.

  • Gesunde Ernährung: Reich an Ballaststoffen und fermentierten Lebensmitteln zur Unterstützung des Darmmikrobioms.

  • Stressmanagement: Stress beeinflusst das Mikrobiom und die Immunfunktion negativ.

  • Regelmäßige Bewegung zur Förderung eines gesunden Immunsystems.

Fazit

Nesselsucht ist eine komplexe Erkrankung, bei der das Immunsystem, Umweltfaktoren und zunehmend auch das Mikrobiom eine entscheidende Rolle spielen. Ein gestörtes Haut- und Darmmikrobiom kann die Entstehung und den Verlauf der Urtikaria begünstigen, indem es die Immunreaktionen fehlreguliert und die Hautbarriere schwächt.

Probiotische Bakterien bieten einen vielversprechenden ergänzenden Therapieansatz. Durch die Wiederherstellung eines gesunden Mikrobioms können sie Entzündungen reduzieren, die Mastzellaktivität modulieren und so die Symptome der Nesselsucht lindern.

Die Zukunft der Urtikaria-Behandlung wird daher wahrscheinlich verstärkt auf einem ganzheitlichen Konzept basieren, das sowohl die mikrobielle Gesundheit als auch klassische therapeutische Maßnahmen umfasst.

Disclaimer: Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information über Probiotika und ist nicht als medizinischer Ratschlag zu verstehen. Er ersetzt weder eine fachkundige ärztliche Beratung noch eine professionelle Diagnose oder Behandlung.