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Krätze und Mikrobiom – Wie unsere Mikroben bei der Hautkrankheit mitspielen

Krätze und Mikrobiom

Die Krätze, medizinisch als Scabies bekannt, gilt zwar als eine „alte“ Krankheit, doch längst ist sie nicht ausgestorben. In den letzten Jahren beobachtet man weltweit, auch in Deutschland, einen Anstieg der Fälle. Die Ursache ist klar: Ein winziger Parasit namens Sarcoptes scabiei gräbt sich in die Haut und löst dort heftige Beschwerden aus. Was bislang kaum beachtet wurde, ist der Einfluss unseres körpereigenen Mikrobioms – der Gemeinschaft aus Bakterien, Pilzen und Viren, die auf und in unserem Körper leben – auf Verlauf, Schweregrad und Behandlung der Krätze. Neue Forschungsergebnisse zeigen deutlich, dass das Mikrobiom eine zentrale Rolle bei der Hautgesundheit, Immunabwehr und somit auch bei der Infektion mit der Krätzmilbe spielt.

Was genau ist Krätze?

Die Krätze wird durch die Krätzmilbe verursacht, einen winzigen Parasiten, der sich bevorzugt in die oberste Hautschicht eingräbt. Dort legt die weibliche Milbe ihre Eier ab, was eine intensive Immunreaktion auslöst. Diese äußert sich vor allem in starkem, oft unerträglichem Juckreiz, der nachts besonders quälend ist. Begleitend treten Rötungen, Pusteln und kleine Knötchen auf, die in schweren Fällen von Krustenbildung und bakteriellen Sekundärinfektionen begleitet werden können. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch engen Hautkontakt, zum Beispiel beim gemeinsamen Schlafen, in Pflegeeinrichtungen oder beim Geschlechtsverkehr. Dadurch ist Krätze hoch ansteckend und kann sich schnell in Gemeinschaften ausbreiten.

Das Hautmikrobiom als wichtige Schutzbarriere

Unsere Haut ist keineswegs steril, sondern ein komplexes Ökosystem, das von Millionen Mikroorganismen besiedelt ist. Dieses sogenannte Hautmikrobiom ist einzigartig wie ein Fingerabdruck und erfüllt wichtige Schutzfunktionen. Es konkurriert mit Krankheitserregern um Nährstoffe und Lebensraum, hält den Haut-pH stabil, reguliert die Immunantwort und unterstützt die Wundheilung. Solange dieses mikrobielle Gleichgewicht intakt ist, bleibt die Haut widerstandsfähig.

Allerdings kann das Gleichgewicht durch Faktoren wie Antibiotikaeinsatz, übertriebene Hygiene, Stress oder bestehende Hautkrankheiten gestört werden. Diese Dysbiose begünstigt das Wachstum schädlicher Keime, die Entzündungen fördern und die Hautbarriere schwächen können – ein Zustand, der bei Krätze eine entscheidende Rolle spielt.

Wie beeinflusst die Krätze das Hautmikrobiom?

Studien belegen, dass die Krätzmilbe nicht nur mechanisch die Haut angreift, sondern auch das Mikrobiom stark beeinflusst. Die Milbe bringt selbst bestimmte Bakterien mit, darunter Staphylokokken und Streptokokken, die sich in der geschädigten Haut gut vermehren können. Die durch den Milbenbefall ausgelöste Entzündungsreaktion führt zudem zu einer Destabilisierung des mikrobiellen Gleichgewichts, was wiederum Sekundärinfektionen mit aggressiven Bakterien wie Staphylococcus aureus oder Streptococcus pyogenes begünstigt. Gerade bei Kindern kann dies die Entwicklung von Impetigo – einer eitrigen Hautentzündung – fördern. In besonders schweren Fällen, wie bei der sogenannten Krätze crustosa, gerät das Hautmikrobiom nahezu vollständig aus dem Gleichgewicht.

Gibt es eine Verbindung zwischen Darmmikrobiom und Krätze?

Auf den ersten Blick erscheint das Darmmikrobiom wenig relevant für eine Hauterkrankung, die durch einen Parasiten verursacht wird. Doch der Blick auf die Immunologie zeigt, dass das Darmmikrobiom eine entscheidende Rolle bei der Regulation des Immunsystems spielt. Eine gesunde Darmflora kann systemische Entzündungen dämpfen und somit auch die Hautgesundheit positiv beeinflussen. Das Mikrobiom produziert entzündungshemmende Substanzen wie kurzkettige Fettsäuren, die nicht nur lokal, sondern auch über das Immunsystem wirken. Verschiedene Studien haben zudem gezeigt, dass eine Dysbiose im Darm mit einer höheren Anfälligkeit für Hauterkrankungen wie Akne, Ekzemen oder Psoriasis verbunden ist. Es gibt Hinweise darauf, dass auch bei parasitären Infektionen wie Krätze ein robustes Darmmikrobiom einen Schutzfaktor darstellen könnte, indem es die Immunabwehr stärkt und die Regeneration fördert.

Krätze und Mikrobiom im Überblick

Aspekt Einfluss bei Krätze
Hautmikrobiom Durch Milbenbefall gestört, fördert Sekundärinfektionen
Bakterielle Besiedelung Vermehrung von S. aureus und S. pyogenes
Immunantwort Entzündung verschiebt mikrobielles Gleichgewicht
Darmmikrobiom Reguliert systemische Immunantwort, unterstützt Schutz
Medikamente Antiskabiosa und Antibiotika können Haut- und Darmflora schädigen
Probiotika/Präbiotika Helfen bei der Regeneration des Mikrobioms

Wie beeinflusst die Behandlung der Krätze das Mikrobiom?

Die Standardtherapie gegen Krätze besteht meist aus topisch angewendeten Antimilbenmitteln wie Permethrin oder systemisch verabreichtem Ivermectin, ergänzt durch Antibiotika bei bakteriellen Sekundärinfektionen. Diese Medikamente wirken zwar effektiv gegen die Milben und Bakterien, sind aber oft nicht selektiv. Das heißt, sie können sowohl das Haut- als auch das Darmmikrobiom schädigen. Diese Beeinträchtigung des mikrobiellen Gleichgewichts kann dazu führen, dass die Haut länger benötigt, um sich zu regenerieren, und anfälliger für weitere Infektionen bleibt. Zudem können Nebenwirkungen wie Durchfall, Hauttrockenheit und verstärkter Juckreiz auftreten, die den Heilungsprozess zusätzlich erschweren.

Wie kann man das Mikrobiom während und nach der Behandlung schützen und stärken?

Um die Hautbarriere zu unterstützen und die Regeneration zu fördern, empfiehlt sich eine sanfte und mikrobiomfreundliche Hautpflege. Dazu gehören pH-neutrale Reinigungsprodukte ohne aggressive Inhaltsstoffe sowie feuchtigkeitsspendende Cremes mit hautfreundlichen Wirkstoffen. Der Verzicht auf alkoholhaltige Desinfektionsmittel hilft, das natürliche Mikrobiom zu bewahren.

Darüber hinaus können probiotische Hautpflegeprodukte dabei helfen, die mikrobielle Vielfalt auf der Haut wiederherzustellen. Auch die Einnahme oraler Probiotika, etwa mit Lactobacillus rhamnosus oder Bifidobacterium Arten, kann die Darmflora stabilisieren und so die Immunantwort günstig beeinflussen. Präbiotische Ballaststoffe aus der Ernährung fördern zudem das Wachstum nützlicher Darmbakterien und wirken entzündungshemmend.

Eine ausgewogene, darmfreundliche Ernährung mit viel Gemüse, Ballaststoffen und fermentierten Lebensmitteln, kombiniert mit entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren aus Fisch oder Leinsamen, unterstützt zusätzlich den Heilungsprozess.

Nicht zu unterschätzen sind Stressreduktion, ausreichend Schlaf und moderate Bewegung. Denn Stress kann das Mikrobiom und die Hautbarriere negativ beeinflussen und so die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen.

Fazit: Das Mikrobiom als Schlüssel zum besseren Umgang mit Krätze

Krätze ist eine komplexe Infektion, bei der der winzige Parasit, bakterielle Sekundärinfektionen und das Immunsystem in einem dynamischen Zusammenspiel stehen. Das Hautmikrobiom spielt dabei eine zentrale Rolle für den Verlauf und die Heilung der Erkrankung. Ebenso gewinnt das Darmmikrobiom als systemischer Immunregulator zunehmend an Bedeutung.

Eine ganzheitliche Behandlung, die neben der Bekämpfung der Milbe auch den Schutz und die Regeneration des Mikrobioms berücksichtigt, kann die Therapieerfolge verbessern und Rückfällen vorbeugen. Denn ein intaktes Mikrobiom ist oft der beste Schutz, den unser Körper gegen äußere Krankheitserreger bieten kann.

Disclaimer: Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information über Probiotika und ist nicht als medizinischer Ratschlag zu verstehen. Er ersetzt weder eine fachkundige ärztliche Beratung noch eine professionelle Diagnose oder Behandlung.