Juckende Augen, ständiges Niesen und eine laufende Nase – für viele Menschen beginnt mit dem Frühjahr die Zeit der Gräser Allergie. Besonders zwischen Mai und Juli erreichen die Pollenflüge ihren Höhepunkt und machen den Alltag für Allergiker zur Belastung. Doch mit dem richtigen Wissen und gezielten Maßnahmen lässt sich die Pollenzeit besser überstehen. In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige zur Gräser Allergie: von typischen Symptomen und effektiven Behandlungsmöglichkeiten über den aktuellen Allergiekalender bis hin zu neuen Therapieansätzen mit Probiotika wie Lactobacillus paracasei LP-33 und GMNL-133.
Was ist eine Gräser Allergie?
Die Gräser Allergie zählt zu den häufigsten Pollenallergien in Deutschland. Sie ist eine Form der allergischen Rhinitis (Heuschnupfen) und wird durch die Pollen bestimmter Gräserarten ausgelöst. Das Immunsystem reagiert überempfindlich auf Eiweiße in den Pollen und ruft eine Entzündungsreaktion in den Schleimhäuten hervor. Typischerweise beginnt die Symptomatik im späten Frühling und reicht bis in den Sommer.
Typische Symptome der Gräser Allergie
Gräserpollen lösen bei Betroffenen unterschiedliche Beschwerden aus. Diese sind oft von der Intensität des Pollenflugs abhängig. Zu den häufigsten Symptomen zählen:
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Häufiges Niesen
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Laufende oder verstopfte Nase
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Juckreiz in Augen, Nase oder Rachen
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Rötung und Tränen der Augen
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Hustenreiz oder Atembeschwerden bei starker Allergie
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Müdigkeit und Konzentrationsprobleme durch die ständige Reizung
Diese Symptome können nicht nur im Freien auftreten – durch das Eindringen der Pollen in Innenräume kann die Allergie auch zuhause zum Problem werden.
Der Allergiekalender für Gräser Allergie
Ein Allergiekalender (auch Pollenflugkalender genannt) ist für Betroffene ein wertvolles Hilfsmittel. Er zeigt, wann welche Gräserpollen in der Luft sind und in welcher Intensität sie auftreten. Je nach Wetter, Region und Jahr können die genauen Flugzeiten leicht variieren, doch grundsätzlich lassen sich bestimmte Hauptzeiten feststellen.
Allergiekalender Gräserpollen: Jahresübersicht
Gräserart | Hauptblütezeit | Pollenbelastung |
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Wiesenlieschgras | Mai bis Juli | Sehr hoch |
Weidelgras | Mai bis Juli | Hoch bis sehr hoch |
Rotschwingel | Mai bis August | Mittel bis hoch |
Knäuelgras | Mai bis Juli | Hoch |
Deutsches Weidelgras | Mai bis Juli | Hoch |
Knaulgras | Mai bis Juli | Hoch |
Wiesenrispe | Mai bis August | Mittel |
Monatliche Belastung durch Gräserpollen
Monat | Pollenflugintensität (gesamt) |
Januar | Keine |
Februar | Sehr gering |
März | Gering (Vorboten möglich) |
April | Beginn der Gräserblüte |
Mai | Hoch |
Juni | Sehr hoch |
Juli | Hoch |
August | Mittel |
September | Abnehmend |
Oktober | Gering bis keine |
November | Keine |
Dezember | Keine |
Durch die Klimaerwärmung beginnt die Blühsaison tendenziell früher, was bedeutet, dass Allergiker bereits ab März auf erste Symptome achten sollten.
Tipps zur Nutzung des Allergiekalenders
Ein Pollenflugkalender hilft Allergikern nicht nur bei der Vorbereitung auf besonders belastende Monate, sondern auch bei der Optimierung ihrer Therapie. An Tagen mit hoher Belastung empfiehlt es sich, Aufenthalte im Freien zu minimieren, Sport in der Natur zu vermeiden und abends die Kleidung zu wechseln oder zu duschen, um Pollen abzuwaschen.
Darüber hinaus gibt es inzwischen zahlreiche Apps und Websites, die den tagesaktuellen Pollenflug anzeigen. Diese Echtzeitdaten sind besonders hilfreich, wenn das Wetter unvorhersehbar ist und regionale Unterschiede berücksichtigt werden müssen.
Behandlungsmöglichkeiten bei Gräser Allergie
Die Behandlung richtet sich nach der Schwere der Symptome. Zur kurzfristigen Linderung kommen meist Antihistaminika, kortisonhaltige Nasensprays und Augentropfen zum Einsatz. Diese Medikamente blockieren die Wirkung von Histamin – dem Botenstoff, der für die allergische Reaktion verantwortlich ist.
Für eine langfristige Verbesserung bietet sich die spezifische Immuntherapie (SIT oder Hyposensibilisierung) an. Hierbei wird das Immunsystem schrittweise an das Allergen gewöhnt. Diese Therapie dauert in der Regel 3 Jahre, zeigt aber bei vielen Patienten nachhaltige Erfolge.
Probiotika bei Gräser Allergie: Ein neuer Therapieansatz
In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass ein gesunder Darm eine wichtige Rolle bei der Regulation des Immunsystems spielt. Probiotika – lebende, gesundheitsfördernde Bakterien – können das Gleichgewicht der Darmflora wiederherstellen und entzündliche Prozesse abschwächen. Besonders zwei Stämme stehen im Fokus der Forschung:
Lactobacillus paracasei LP-33
LP-33 ist einer der bekanntesten probiotischen Stämme im Zusammenhang mit allergischer Rhinitis. Studien zeigen, dass dieser Stamm das Immunsystem positiv beeinflusst und allergische Reaktionen abschwächen kann. Patienten berichten über eine spürbare Linderung von Symptomen wie Niesen, Nasenlaufen und Augenjucken.
Lactobacillus paracasei GMNL-133
Auch dieser Stamm wirkt immunregulierend, indem er die Balance zwischen entzündungsfördernden und -hemmenden Immunzellen verbessert. Die Einnahme von GMNL-133 kann zur Reduktion der typischen Heuschnupfensymptome beitragen, insbesondere wenn sie präventiv vor der Pollenzeit begonnen wird.
Beide Stämme gelten als gut verträglich und können begleitend zu klassischen Medikamenten eingenommen werden. Wichtig ist jedoch die Auswahl qualitativ hochwertiger Produkte mit ausreichend hohen Keimzahlen.
Fazit
Die Gräser Allergie ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die nicht nur die Lebensqualität einschränkt, sondern auch chronische Folgeprobleme wie allergisches Asthma nach sich ziehen kann. Ein gezielter Umgang mit der Allergie, inklusive des regelmäßigen Blicks auf den Allergiekalender, hilft Betroffenen, ihren Alltag besser zu gestalten. Moderne Therapieansätze – von Antihistaminika bis hin zur Immuntherapie – stehen ebenso zur Verfügung wie unterstützende Maßnahmen wie die Einnahme von Probiotika.
Mit dem Wissen um die wichtigsten Blütezeiten und der rechtzeitigen Vorbereitung auf die Pollensaison lässt sich die Gräser Allergie deutlich besser in den Griff bekommen.